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33. Hamburg Marathon am 29.04.2018

Am Sonntag findet der beliebte Hamburg Marathon zum 33. Mal statt.

Andreas Solter macht sich auf die Reise und wird sicher mit einer sehr guten Zeit wieder zurückkehren.

Und das ist er: mit 2:40:20h eine absolute Top-Zeit und Top-Platzierung: 14. bester Deutscher, 3. deutscher in der AK35!

Gewonnen hat bei den Männern der Äthiopier Solomon Deksisa in 2:06:34h, Philipp Pflieger war mit 2:13:39h bester Deutscher und schaffte damit auch die EM-Norm.

Bei den Frauen gewann Shitaye Eshete aus Bahrain in 2:24:51h, beste deutsche Frau war Jessika Ehlers in 2:46:29h.

Bericht von Andreas: "Wir sind einen Tag vorher angereist, um den Stress direkt am Tag zu vermeiden, denn Start war ja auch schon um 9:30 Uhr. So konnten wir am Vortag nach Abholen der Startunterlagen uns noch etwas Hamburg ansehen, wie die Speicherstadt und das Elbvieh. Zur perfekten Vorbereitung dann noch einen fetten Burger mit Riesenfritten futtern und in der Nacht praktisch nicht schlafen. Das konnt ja was werden 

Eine Stunde vor dem Start ging der Halbmarathon los und es war toll noch Haftom Welday zu treffen. Er ist kurzfristig als Pacemaker für Mocki eingesprungen und hat dabei auch wieder toll gezeigt was er kann!

Ich hatte dann den Plan im Tempo 3:55 durchzulaufen und wenn ich langsamer werde dann ist es halt so. Auf jeden Fall war das Wetter bei Sonnenschein und so 17 Grad perfekt!

Der Start war großartig und viel zu schnell, aber fühlte sich gut an. Weil es auch deutlich langsamer war als ich es im Wettkampf gewohnt bin. Es ging gut und eine schöne Kulisse über die Reeperbahn und die Elbchaussee und hinunter zu den Landungsbrücken. Echt der Hammer wie viele Leute überall stehen und anfeuern. Das war auch prima so, denn durch mein Tempo lief ich in diesem Abschnitt praktisch alleine.

Ab Kilometer 14 fingen dann kurz das linke Knie und Achilles an sich beschweren, weil sie offensichtlich begriffen, dass es erst ein Drittel des Ganzen war. Egalisiert und ignoriert, aber hier überholten mich wieder einige Läufer die mit anderer Taktik langsamer gestartet sind. Bis Kilometer 21 ging es dann eigentlich ganz gut und war da im Schnitt immer noch bei Tempo 3:44.

Aber nun fing die Quälerei an und die Kilometer wurden immer länger. Bei 28 wurde ich von einer größeren Gruppe überholt, an die ich mich dann aber zum Glück heften konnte. Jeder Kilometer machte nun die Beinmuskulatur müder und müder, während meine Ausdauer noch top war und ich kaum schwitzen musste. Die Gruppe zog sich dann auch immer weiter auseinander.

Ab Km 34/35 waren die Beine am Ende und es tat einfach alles nur noch weh. Gedanklich teilte ich mir die restlichen Kilometer in kleinere Abschnitte ein. Das half wirklich und die Kilometer wurden trotz Schmerzen wieder kürzer. Auch in Hoffnung auf ein baldiges Ende, weil wär ja blöd langsamer zu werden, denn dann muss ich ja noch länger laufen…

Aber nicht nur mir ging es so. Viele Läufer mit einer anderen Taktik als „einfach Rennen“ habe ich in den letzten 3-4 Km wieder eingeholt. Das gab mir natürlich Motivation und es waren kurz vor Schluss auch wieder so viele Leute am Streckenrand. Der Wahnsinn!
Der Zieleinlauf über den roten Teppich machte mich dann einfach nur noch glücklich!

Danke an Saskia Solter für die tolle Begleitung an diesem Tag, aber auch in der langen Vorbereitungszeit. Zudem noch dieser lange Lauf an unserem Hochzeitstag 

Aber ein Marathon ist nicht nur ein verdammt langer Lauf, sondern hat auch eine verdammt lange Vorgeschichte:
Keine Ahnung, wann ich mir letztes Jahr einen Marathon in den Kopf gesetzt hatte. Aber damit ich nicht kneife, habe ich mich bereits Mitte November für Hamburg angemeldet. Denn es sollte ein großer Marathon mit schöner Kulisse und toller Stimmung sein.

Der Weg dahin war weit und so habe ich mir wieder einen 16-Wochen-Plan mit Zielzeit von 2:45h von Matthias Marquardt vorgenommen. Start war ziemlich genau Anfang Januar. Das ist wahrlich keine tolle Zeit für die Vorbereitung: es ist einfach noch zu dunkel gewesen und kalt. Es macht auch überhaupt keinen Spaß 1000er-Intervalle im Dunkeln auf glatter Straße auf und ab zu laufen. 

Das Training lief gut, Tempotraining immer im Soll und meine normalen Dauerläufe waren immer viel zu schnell und in etwa beim avisierten Marathon-Tempo von 3:55.

Bis Mitte März habe ich den Plan dann auch ganz brav durchgezogen doch dann habe ich mir irgendwas am Ischias zugezogen und konnte zwei der wichtigsten Trainingswochen mit langen Läufen nicht machen und musste deutlich reduzieren. Aus Frust habe ich den Plan in die Tonne geworfen und als es mir wieder besser ging auf die DM im Halbmarathon in Hannover vorbereitet, was wiederrum in dem Moment Reduktion der Umfänge bedeutete.

Ich war kurz davor einfach abzubrechen, mein Zeitziel hatte ich eh schon über Bord geworfen

Nach absolvierter HM-DM und damit 3 Wochen vor Hamburg stand dann natürlich im Plan auch schon wieder eine Reduzierung der Umfänge an. Aber das tolle Ergebnis in Hannover hat mich wieder motiviert in Hamburg zu starten, egal was bei rauskommt. Naja… Ich habe daher parallel mehr auf dem Ergometer gestrampelt als gelaufen um die Ausdauer zu bekommen."

 

 Name

Zeit (42,195km)

Platz (mw/AK)Pace
 Andreas Solter (M35)  2:40:20  60 / 13  3:47

Ergebnisse

Hamburg Marathon IMG 0784k
 Haftom Welday und Andreas
Hamburg Marathon IMG 0827k
Hamburg Marathon IMG 0859k

 

weitere Bilder von Saskia Solter auf Google Drive.